18.11.2019 - Diagnose & Therapie

Aktuelles aus der Migränetherapie: Antikörper

Migräne steht ganz oben auf der Liste der neurologischen Erkrankungen mit lang anhaltendem Gesundheitsverlust. Jeder zehnte Mensch auf der Welt ist an Migräne erkrankt. Am schwersten betroffen sind berufstätige Frauen. Wenn die Migräne chronisch ist und Kopfschmerzen mehrfach wöchentlich zu schweren Einbußen der Lebensqualität führt, ist eine regelmäßige Prophylaxe sinnvoll und von vielen Patienten ausdrücklich gewünscht. Hier gibt es seit knapp einem Jahr spezifische Antikörper auf dem Weltmarkt, die eine Eiweißkette (CGRP) abfangen und damit den Schmerz unterbinden, sogenannte CGRP-Antikörper. Sie spielen eine Schlüsselrolle in der Entstehung der Migräne. Sie können einmal im Monat vom Patienten selbst unter die Haut gespritzt werden und sind sehr gut verträglich. Ich biete diese Art von Therapie auch in meiner Praxis an. Sie kommt meist dann für die Patienten in Frage, wenn die klassischen Medikamente zur Vorbeugung versagt haben, Botoxbehandlungen (auch in meiner Praxis möglich) erfolglos waren oder nicht gewünscht werden.

Bild: Breeze AL, et al. Biochemistry. 1991;30(2):575-82.9